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Prädiktoren von prozessbezogener und strukturierender elterlicher Unterstützung während des (coronabedingten) Distanzunterrichts

Kurzbeschreibung

Die Schulschließungen aufgrund der Corona-Pandemie verlagerten das schulische Lernen in die Familien. Schüler*innen standen vor der Aufgabe, ihr Lernen und ihre Lernzeit eigenständiger zu gestalten und wurden dabei vornehmlich von ihren Eltern sowohl organisatorisch als auch fachlich begleitet. Auf Basis bisheriger Forschung zur elterlichen Hausaufgabenunterstützung und zu Bildungspartnerschaften ist anzunehmen, dass sowohl die strukturierende als auch die prozessbezogene Lernbegleitung durch die Eltern von soziodemographischen Merkmalen der Familie abhängen, aber ebenfalls mit Merkmalen des Kindes (z. B. Alter, Lernverhalten) und der wahrgenommenen schulischen Lernbegleitung (Engagement der Lehrkraft, Anforderungsniveau) assoziiert sind. Diese postulierten Zusammenhänge wurden auf Basis von Daten einer standardisierten Onlinebefragung mit N = 6685 Eltern von Kindern an weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen regressionsanalytisch untersucht. Die Befunde sprechen für eine adaptive Lernbegleitung der Eltern, die für ältere, weibliche Kinder mit günstigem Lernverhalten weniger intensiv ausfällt als für jüngere, männliche Kinder mit ungünstigem Lernverhalten. Auch die Lernbegleitung durch die Schule trägt zur Vorhersage des elterlichen Verhaltens bei, wobei engagiertes Lehrkraftverhalten gerade bei Familien mit nicht-gymnasialer Schulbildung der Eltern zu verstärkter Unterstützung des Kindes beiträgt.

Schlagwörter

Deutschland, Distance-Schooling, Eltern, Familiensituation, Kinder und Jugendliche im Sekundarstufenalter, Quantitative Studie

Quellenangabe

Sander, Andreas, Schäfer, Laura, van Ophuysen, Stefanie (2021). Prädiktoren von prozessbezogener und strukturierender elterlicher Unterstützung während des (coronabedingten) Distanzunterrichts. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 24, 419–442.

Zuletzt geändert am 22. Juli 2022.