Bildungskontext Familie

Familie als Partner für digitale Bildung begreifen

1. Unterschiede von Kindern bei der Förderung digitaler Kompetenzen berücksichtigen und medienbezogene Vorerfahrungen nutzen

Kinder im Grundschulalter weisen viele, durch die Covid-19-Pandemie verstärkte, Unterschiede bei vorhandenen Kompetenzen auf. Dies zeigt sich sowohl bei den zentralen Kulturtechniken (Lesen, Schreiben, Rechnen) und den sozialen Kompetenzen, als auch bei ihrer Medienkompetenz. Hier bringen die Kinder vor allem Vorläuferkompetenzen mit, die sich in der Regel auf instrumentelle Fertigkeiten beziehen. Gründe für die gestiegene Heterogenität liegen insbesondere bei den Herkunftsfamilien und deren Kapitalausstattung (ökonomisch, kulturell, sozial), aber auch bei den angebotenen und angenommenen Unterstützungen für die Familien. Darüber hinaus gibt es Unterschiede bei dem verfügbaren Medienensembles sowie den medienerzieherischen Vorstellungen und Interventionen von Seiten der Eltern. Die Förderung digitaler Kompetenzen muss an diesen heterogenen Lebenswelten der Kinder anknüpfen. Dabei können Vorerfahrungen mit digitalen Medien berücksichtigt und Kinder als (Semi-)Expert*innen bei der Förderung der digitalen Kompetenzen im Unterricht miteinbezogen werden.*

*Folgende digitale Kompetenzen benennt die KMK-Strategie: 1) Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren, 2) Kommunizieren und Kooperieren, 3) Produzieren und Präsentieren, 4) Schützen und sicher Agieren, 5) Problemlösen und Handeln sowie 6) Analysieren und Reflektieren (KMK 2017).

 

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Tine76

Könnte das nicht dazu beitragen, dass die Kinder noch mehr Zeit mit Tablet und Co verbringen wollen, um damit in der Schule zu glänzen? (Sonstiges)

Lars

Ich finde die These sehr gut und für die Förderung von digitalen Kompetenzen ist die lebensweltliche Betrachtung sowie das Miteinbeziehen der Kinder wünschenswert. Konkretisiert werden könnte, was mit der Einbeziehung gemeint ist. Ich dachte an Peer-to- Peer Ansätze; von Kindern etwas zeigen und erklären lassen; Themenwünsche, die Kinder auch einbringen; lebensweltliche Beispiele besprechen usw. –> geht das in die Richtung oder ist das anders gemeint? – Mich verwunderte die Überschrift Bildungskontext Familie, wenn es doch in dem Text um die Förerung der Kompetenzen im Unterricht geht. – Komeptenzen können nicht nur im Unterricht gezielt gefördert werden, sondern auch in non-formalen Kontexten –> dies könnte in dieser These mitbenannt oder mitberücksichtigt werden (pädagogische Fachkraft)

Werner

Meine Meinung als Elternteil: Interessant, aber offenbar ausschließlich für Wissenschaftler geschrieben. Vorschlag für ersten Satz: „Grundschulkinder unterscheiden sich in ihren Kompetenzen, was sich urch die Covid-19-Pandemie weiter verstärkt hat. Dies gilt erstens für die zentralen Kulturtechniken wieLesen, Schreiben oder Rechnen, es gilt zweitens für die sozialen Kompetenzen und es gilt drittens für ihre Medienkompetenz.“ Beispiele für weitere Punkte: „instrumentelle Fertigkeiten“: Unklar, auch nach Nachschlagen des Begriffs „Gründe für den Zuwachs“: Bezug unklar, gemeint ist wahrscheinlich die Verschärfung der Unterschiede. „Medienensemble“: Kein allgemein sehr verbreiteter Begriff, vllt. zumindest Erläuterung verlinken: https://filmlexikon.uni-kiel.de/doku.php/m:medienensemble-8709 „heterogene Lebenswelten“: Warum nicht „unterschiedliche“ oder „sehr verschiedene“ Lebenswelten? „Kinder als (Semi-)Expert*innen“ Klammer, Bindestrich plus Gendersternchen (für Kinder) in einem Wort: Dazu fällt mir jetzt nichts mehr ein. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

Optimus Primar

Eine „lebensweltsensible Lernkultur“ wäre nicht nur vor dem Hintergrund der Vorerfahrungen beim Bedienen und Anwenden von digitalen Endgeräten ein großer Gewinn für die Schule. Auch kulturelle und sprachliche Diversität kann mir Blick auf das Kommunikationsverhalten im digitalen Raum als Ressource genutzt werden. (Expert*in auf schuladministrativer Ebene)

Pusteblume

Ich schließe mich dem Kommentar von Werner an: ein sehr gestochener Text für ein mehr als wichtiges Thema, dem konkrete Handlungsangebote fehlen – können wir Differenz beim Lernen auch als Möglichkeit für mehr Lernwege sehen? (pädagogische Fachkraft)

Lutz

Die These ist schon gut und zu unterstützen, setzt aber voraus, dass die pädagogischen Fachkräfte die medienbezogenen Vorerfahrungen der Kinder gut kennen und einschätzen können. Dies scheint mir nicht immer gegeben. (Wissenschaftler*in)

Springfield

Ich schließe mich Lutz an: Aufgrund der eh schon herausfordernden Situation an Grundschulen (wenig Personal, viele unterschiedliche Kinder, hoher Lernstoff) ist es bestimmt nicht leicht, die medienbezogene Vorerfahrung der Kinder immer zu kennen und richtig einzuschätzen. Eine erfolgreiche Kommunikation zwischen Eltern, Lehrkräften und Sozpäds erscheint mir hier unabdingbar. (pädagogische Fachkraft)

Mutter³

Ja, die unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder sollten im Bildungskontext berücksichtigt werden. Gleichzeitig finde ich es elementar, dass formale Bildungskontexte dazu beitragen, diese Unterschiede aus- und anzugleichen und zwar frühzeitig und nicht erst bei akutem Bedarf. Nur so wird den Kindern perspektivisch ein gemeinsames Lernen ermöglicht. Meine Erfahrung als Mutter: Nachdem Distanz-Unterricht keine Rolle mehr an der Grundschule unserer Kinder spielt, sind auch Medienbildungsthemen und online Anwendungen wieder komplett aus dem Schulalltag verschwunden – schade! (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

mama2012

Ich finde es sehr wichtig, die Heterogenität in den Vorerfahrungen der Kinder zu berücksichtigen (das hat sich deutlich gezeigt, indem wie die Kinder bei den Videokonferenzen mitmachen konnten und welche Eltern die Zeit hatten, sie dabei zu begleiten) und ggf. zu nutzen. Wichtig fände ich bei den Kompetenzen breiter zu denken als nur die KMK-Strategien und auch das zu berücksichtigen, was Kinder beispielsweise über das Zocken lernen. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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2. Medienbezogenen Austausch zwischen Schule und Familie verbessern

Eltern formulieren ihre medienerzieherischen Vorstellungen (insofern sie solche haben) auch als Erwartungen an eine schulische Medienbildung und thematisieren den Kinder- und Jugendmedienschutz als Aufgabenstellung für die Schule. Digitale Bildung kann jedoch nur gelingen, wenn die Voraussetzungen dafür sowohl auf Seiten der Schule als auch auf Seiten der Familie gegeben sind. Daher ist es wichtig, den medienbezogenen Austausch zwischen den Bildungskontexten Schule und Familie zu verbessern. Hilfreich ist es, wenn Schulen für Eltern umfassende Informationsangebote zu ihrem Medienbildungskonzept* zur Verfügung stellen. Förderlich ist zudem, wenn Eltern von Seiten der Schulen mit Blick auf die medienbezogenen Erziehungs- und Bildungsaufgaben als Partner*innen adressiert werden (Erziehungspartnerschaft). Darüber hinaus sollten Lehrkräfte gegenüber den Eltern die Relevanz des medienerzieherischen Engagements im Kindesalter kommunizieren und sie bei der Entwicklung ihrer medienerzieherischen Kompetenz unterstützen, auch durch Empfehlungen für altersgerechte Medien.

*In ihren Medienbildungskonzepten halten Schulen ihre individuelle Planung des Medieneinsatzes fest. Wichtige Punkte sind dabei etwa die technische Ausstattung einer Schule oder die Einbindung digitaler Medien in den Lehrplan.

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Sonnenschein

Grundsätzlich richtig; Dies ist etwas, das meiner Meinung nach nicht nur die einzelne Lehrkraft leisten sollte/muss. Vielmehr bin ich der Auffassung, das dazu „Fachkräfte“, welche dafür auch Stunden haben, eingebunden werden sollten. Elternabende mit „externen“ Partner etc. werden viel besser angenommen! (Sonstiges)

Sozialpädagogin

Ich schließe mich da dem Kommentar von Sonnenschein an: Dafür müssen Fachkräfte her, die auch die Zeit und vor allem das Know-How haben. Lehrkräfte in der Grundschule leisten so viel neben ihrer Unterrichtstätigkeit, arbeiten stundenmäßig schon viel mehr, als ein vergleichbar bezahlter Beamter in einem Amt und sollen dann auch noch Allround-Talente sein, da hinkt das System gewaltig. Es müssen mehr Multiplikatoren her, die sich spezialisiert haben und mit ihrem Fachwissen dann auch in ihrem Regierungsbezirk Elternabende halten und Ansprechpartner für ihr Thema sind. (pädagogische Fachkraft)

nine

Bibliotheken mit ihrem Fachpersonal können ein hervorragendes Bindeglied sein. Sie bieten ohnehin ein großes Spektrum an Medien an. Bibliothekarinnen können die Lehrkräfte durch ihr Fachwissen entlasten und die Eltern durch den Mediendschungel lotsen. (Medien- oder Technologieanbietende)

mama2012

Vor allem mit Blick auf die Heterogenität der Bildung der Elternhäuser, ist es wichtig, Medienkompetenz und deren Erwerb nicht allein im Elternhaus zu verorten. Eine Bildungspartnerschaft wäre großartig, dazu müssten (vielleicht auch erst einmal in Selbstreflexion) die Haltungen beider Seiten zur Medienbildung bzw. Medienerziehung bzw. auch zur Erziehungspartnerschaft und zu digitalen Medien reflektiert und offen gelegt werden, damit auch wirklich gut zusammengearbeitet werden kann. Auf beiden Seiten bestehen hier vorbehalte oder auch (nicht gerechtfertigte) Erwartungshaltungen. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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3. Kommunikation zwischen Lehrkräften und Eltern um digitale Kanäle erweitern

Während der Covid-19-Pandemie wurden von Lehrkräften und Eltern verstärkt digitale Kommunikationskanäle zum Austausch genutzt. Diese Entwicklung ist im Grundschulbereich noch nicht weit fortgeschritten und seit Ende des Distance-Schoolings teilweise wieder rückläufig. Mit dem Ziel, die Kommunikation zwischen Schule und Familie zu erleichtern und zu flexibilisieren, könnten digitale Kommunikationskanäle aber zukünftig, z. B. in Form von Elternportalen oder digitalen Elternsprechstunden, an Bedeutung gewinnen. Dabei sind Sicherheit und Datenschutz, aber auch eine einfache Bedienbarkeit wesentlich. Zudem müssen klare Regeln zur Kommunikation und Erreichbarkeit vereinbart werden.

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Sonnenschein

Stimmig – beobachte ich auch: Kommunikation an GS wenig digital. Wichtig erscheint mir hier, zum Schutz der Lehrkräfte: Es müssen klare Kommunikationsregeln, Nutzungsregeln gelten. Aufgrund meiner Erfahrung als ehemalige Schulleitung während Corona kann ich sagen: Stellenweise war die Kommunikation in den digitalen Kanälen sehr anmaßend und die Erwartung, dass jede Nachricht jederzeit gelesen und beantwortet wird, überaus hoch. (Sonstiges)

Media

Die Kommunikations zwischen Lehrkräften und Eltern zu erleichtern, stellt ein wertvolles Ziel dar. Da digitale Kommunikationswege einen erheblichen Beitrag dazu leisten können, unterstütze ich die These. Allerdings sollten hierbei grundlegende Gegebenheiten und Begleitumstände, die im Schulbereich – insbesondere im Grundschulbereich – häufig zu beobachten sind, beachtet werden: 1. Die Kommunikation mit den Eltern fordert im Grundschulbereich einen erheblichen Zeitaufwand der Lehrkraft ein. Dies liegt zu einem großen Teil am erhöhten Kommunikationsbedürfnis seitens der Eltern. Je höher der Zeitaufwand für die Kommunikation mit den Eltern ist, desto weniger Zeit bleiben Lehrkräften für Planung und Umsetzung der pädagogischen Tätikeiten mit den Kindern. 2. Das erhöhte Kommunikationsbedürfnis von Grundschuleltern führt nicht selten zu einer gesteigerten Entgrenzung der Arbeitszeit der Lehrkräfte. Digitale Kommunikation erweckt häufig den Anspruch seitens der Eltern, dass Nachrichten am selben Tag gelesen und beantwortet werden – unabhängig von der Tageszeit. Hier gilt es, Lehrkräfte zu schützen, indem klare Regeln kommuniziert und eingehalten werden. 3. Ein ständiger Austausch birgt auch eine Verschiebung des Informationsstandes der Eltern in sich, der sich negativ auf Kinder auswirken kann. Für Kinder sollte die Schule ein geschützer Raum sein, in dem Fehler erlaubt sind, um daraus im Umgang mit Gleichaltrigen sowie dem pädagogischen Personal lernen zu können. Das gilt nicht nur für unterrichtliche Inhalte, sondern auch für die persönliche Weiterentwicklung, z. B. bezogen auf das Verhalten. Nicht jedes Fehlverhalten eines Kindes sollte die Eltern erreichen, insbesondere wenn die pädagogischen Fachkräfte der Auffassung sind, mit dem Kind erfolgreich daran arbeiten/ damit lernen zu können. Je schneller und grenzenloser die Kommunikation zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern erfolgen kann, desto eher ist eine Verschiebung der Hemmschwelle zu erwarten, bei der die Eltern über Fehlverhalten informiert werden. (Expert*in auf schuladministrativer Ebene)

mama2012

Es war eine große Hilfe, dass wir während der Pandemie einen digitalen Kanal zur Lehrkraft hatten und es so leichter war, Nachfragen stellen oder Kontakt aufnehmen konnten, v.a. da wir als Eltern ja die Lehrkraftrolle vor allem im ersten Teil der Pandemie übernehmen mussten. Ich finde es aber wichtig, dass daraus keine Anspruchshaltung nach ständiger Erreichbarkeit abgeleitet wird und es klare (gemeinsam formulierte) Grenzen für die Kommunikation gibt. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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4. Leihgeräte für Familien bei besonderem Bedarf bereitstellen

Kinder im Grundschulalter benötigen kein persönliches digitales Endgerät (z. B. Tablet, Smartphone, Laptop) für ihre Persönlichkeitsentwicklung und ihren Bildungsweg. An diesem Grundsatz sollte auch zukünftig festgehalten werden. Gleichwohl ist es sinnvoll, Schüler*innen, die im Elternhaus keinen Zugang zu digitalen Geräten haben, temporär adäquate Geräte zur Verfügung zu stellen, z. B. bei Medienprojekten, längerer Erkrankung oder individuellen Fördermaßnahmen. Hierfür sollten zur Vermeidung sozialer Benachteiligung an Grundschulen Leihgeräte zur Verfügung stehen. Die Wartung und regelmäßige Überprüfung der Geräte müssen gewährleistet sein. 

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Kay

Wäre es nicht einfacher, allen Kindern ein standardisiertes und zentral verwaltetes Gerät wie zB in Bremen zu geben? Alles andere ist sehr aufwendig zu organisieren, fortzubilden und produktiv zu nutzen. (Wissenschaftler*in)

Mutter³

Ich teile die Meinung von Kay. Um Stigmatisierung und Ressourcenwettbewerb zu verhindern, müssten idealerweise allen Schüler*innen gleiche, gerne auch zentral verwaltete Geräte zur Verfügung gestellt werden. Wichtig wäre dabei, dass Hard- und Software nicht gewinnorientiert ausgelegt, sondern gemeinnützig orientiert sind. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

mama2012

Finde ich wichtig und richtig. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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Medienbezogene Schulentwicklung und Rahmenbedingungen

Grundschulen bei der medienbezogene Schulentwicklung unterstützen und Rahmenbedingungen verbessern

5. Bessere Netzanbindung und Medienausstattung an Grundschulen sicherstellen

Die digitale Infrastruktur der Grundschulen unterscheidet sich aufgrund länderspezifischer Ausstattungsoffensiven, unterschiedlicher Schulentwicklungsprozesse aber auch kommunaler Voraussetzungen in Deutschland stark. Dies führt zu ungleichen Umsetzungsmöglichkeiten der Bildung in einer digitalen Welt. Zur Sicherung der Chancengleichheit in Deutschland ist ein Monitoring dieser Entwicklung nötig. Für die Grundschulen sind schnelles Internet sowie eine grundschulgerechte Ausstattung mit spezifischer Hard- und Software* unumgänglich, um die Umsetzung einer digitalen Grundbildung im Sinne der KMK-Strategie und ihrer Adaption für die Grundschulen zu ermöglichen.

*Anregungen für solche Softwarelösungen gibt es zum Beispiel hier auf unserer Website oder auf der Seite der Telekom-Stifung.

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Schulentwicklung

Allgemein zu „Medienbezogene Schulentwicklung und Rahmenbedingungen“: Bei der Medienausstattung nicht nur das „normale“ Unterrichtsgeschehen mitdenken sondern auch Evaluation (Schüler:innen, Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Personal), Diagnostik, Förderung. Inklusiv denken von: Expert:in Schuladministration (Expert*in auf schuladministrativer Ebene)

mama2012

Oft scheitert digitale Bildung schon an der Ausstattung. Es ist auch sehr frustrierend für Lehrkräfte, wenn sie in der Ausbildung medienpädagogische Apps etc. gezeigt bekommen, diese aber dann in der Schule nicht einsetzen können. Bei uns an der Grundschule hat die Lehrkraft unseres Sohnes im letzten Schuljahr die Aufgabe bekommen, sich um die Tablets und Computer zu kümmern – ohne weitere Hilfstellte, was und wie sie das machen soll. Dann hängt es von der Motivation der Lehrkraft ab, ob an der Schule weiter etwas entsteht. Wenn das W-LAN nicht funktionert, helfen auch die Tablets mit schönen Apps nichts. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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6. Zusammenspiel zwischen Bundes- und Landesstrategien und Schulentwicklung begleiten

Die Kultusministerien haben mit den Strategien zur Bildung in der digitalen Welt und ihren Ergänzungen ein Rahmenkonzept vorgeben und auf Landesebene die Bildungspläne fortgeschrieben. Den Schulen wurde die Aufgabe übertragen, geeignete Curricula und Medienkonzepte für die konkrete Umsetzung an den einzelnen Grundschulen zu entwickeln. Aufgrund der heterogenen Voraussetzungen an den Grundschulen ist die medienbezogene Schulentwicklung unterschiedlich weit vorangeschritten. Die Grundschulen zeigen – auch unterstützt durch Modell- und Pilotprojekte – eigene spezifische Ausprägungen und Profile. Damit die Unterschiede zwischen den Schulentwicklungsprozessen an den Grundschulen nicht zu groß werden, ist eine kontinuierliche Begleitung und Verständigung mit der Schuladministration über die Standards der digitalen Grundbildung nötig, welche die Erfahrungen der Grundschulen aufgreift. Für die Förderung der digitalen Kompetenzen bei Schüler*innen sind klare Zielvorgaben und zu erreichende Kompetenzniveaus für die Jahrgangsstufen der Grundschule wichtig.

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Springfield

Eine engere Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern wäre so gewinnbringend! Überall in Deutschland stehen die Lehrkräfte, Familien, Sozpäds vor ähnlichen Herausforderungen unabhängig davon in welchem Bundesland Sie leben. Eine übergeordnete Strategie würde gerade Schulen, die nicht die personellen oder finanziellen Ressourcen haben geeignete Curricula und Medienkonzepte für die konkrete Umsetzung an den einzelnen Grundschulen zu entwickeln, zugute kommen. Dies würde Entlastung schaffen. Eine Art Best Practise, oder verschiedene Beispiele, wie Handlungsempfehlungen umgesetzt werden könnten, wäre wünschenswert. Erst dann ergibt der weitere Punkt, die kontinuierliche Begleitung und Verständigung durch die Schuladministration über die Standards der digitalen Grundbildung, meiner Meinung nach Sinn. (pädagogische Fachkraft)

Mutter³

Die föderale Organisation des bundesdeutschen Bildungswesens erschwert einheitliche Medienkompetenzentwicklungen an Schulen ungemein, ist aber nun einmal Fakt. Warum es aber jeder einzelnen Schule auferlegt wird, ein eigenes Medienbildungskonzept zu erarbeiten, erschließt sich mir nicht. Hier fließen extrem viele Ressourcen in Prozesse, die von Menschen gestaltet werden sollen, die dazu nicht befähigt wurden (Lehrkräfte). Wenigstens auf Landesebene sollten partizipative Prozesse – auch mit Unterstützung von Fachkräften – umgesetzt werden, die die Schulen entlasten und eine stärkere Homogenität in der Umsetzung und dem Anspruch gewährleisten. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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7. Beratung und Support durch Expert*innen ausbauen

Lehrkräfte wünschen sich insgesamt umfangreichere und qualitativ höherwertige Beratung und Support bei der digitalen Schul- und Unterrichtsentwicklung. Dabei sind das Bedarfsniveau und die Art der Bedarfe unterschiedlich ausgeprägt. Bei der Schul- und Unterrichtsentwicklung steht der Wunsch nach einschlägig qualifizierten Lehrkräften als Multiplikator*innen im Vordergrund (etwa Lehrkräfte mit einer entsprechenden Weiterbildung z. B. zu Berater*innen für digitale Bildung an Schulen wie in Bayern). Der Support zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit und Sicherheit digitaler Geräte sollte ausgelagert werden. Dazu ist entsprechend qualifiziertes Personal erforderlich, um die schulischen Systeme ausreichend zu warten. Die Kernaufgaben von Grundschullehrkräften liegen im pädagogisch-didaktischen Bereich und sollten (auch in Zukunft) nicht durch technische Zusatzaufgaben beeinträchtigt werden.

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mama2012

Support durch eigenes Person finde ich gut und wichtig. Ansprechpersonen, die als Multipliktor*innen helfen, digitale Bildung umzusetzen und so Hürden abbauen, finde ich auch gut. Ich frage mich, WER das sein kann. Müssen das andere Lehrkräfte sein oder gibt es – beim aktuen Lehrkraftmangel – auch andere Möglichkeiten? (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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8. Klarheit beim Datenschutz und weiteren rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen

Lehrkräfte benötigen Gewissheit, welche digitalen Anwendungen sie im Unterricht nachhaltig einsetzen können und welche nicht. Während der Pandemie wurden Tools zugelassen, deren Nutzung in der Folge aus datenschutzrechtlichen Gründen wieder untersagt wurde. Bereits begonnene Unterrichtsentwicklung musste wieder rückgängig gemacht oder neu durchdacht werden. Die Arbeitszeit von Lehrkräften, die sie in die Gestaltung von Unterrichtsentwürfen und in die Aufbereitung von Lernangeboten gesteckt haben, wurde zunichte gemacht. Hinzukommt, dass die Datenschutzbeauftragten der Länder zum Teil unterschiedliche Auffassungen vertreten und sich auch mit den zuständigen Landesministerien widersprechen können. Dies führt zu hoher Unsicherheit, steht einem Engagement für eine digitale Schulentwicklung entgegen und trägt (entgegen der beabsichtigten Wirkung) dazu bei, dass an manchen Grundschulen Anwendungen genutzt werden, deren Verwendung eigentlich aufgrund des Datenschutzes untersagt ist. Lehrkräfte benötigen verlässliche und nachhaltige Rahmenbedingungen, etwa durch bundesweit einheitliche Standards beim Datenschutz, der Wahrung von Persönlichkeitsrechten und des Kinder- und Jugendmedienschutzes. Denkbar wären auch zentrale Prüfstellen für (digitale) Lehrmedien und Unterrichtsmaterialien sowie bundesweit einheitliche Informationsangebote und Empfehlungen* für Lehrkräfte.

*Ein Beispiel hierfür ist das Papier von „Forum Bildung Digitalisierung“, in dem Anregungen zum Thema „Datenschutz und Digitale Schule“ gegeben werden.

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Mutter³

Absolute Zustimmung! Am besten wäre hier der Einbezug gemeinnütziger Unternehmen und open source-Anwendungen. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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9. Digitale Grundbildung stärker in den ersten beiden Phasen der Lehrkräftebildung verankern

Schulleitungen und Lehrkräfteverbände weisen darauf hin, dass auch aktuell nicht alle neuen Kolleg*innen zum Ende der ersten beiden Lehrkräftebildungsphasen hin die nötigen medienpädagogischen Kompetenzen erworben haben, um eine Digitale Grundbildung zu ermöglichen. Dabei wurden auch unterschiedliche Vorstellungen zur Verteilung der Aufgaben zwischen den beiden ersten Phasen der Lehrkräftebildung (z. B. hinsichtlich des Stellenwerts des Praxisbezugs während des Studiums) und zu den inhaltlichen Schwerpunkten deutlich (z. B. zur Rolle der informatischen Inhalte). Die Standards für den theoretischen und für den praktischen Ausbildungsabschnitt, wie sie von der KMK formuliert wurden, sind verbindlich sicherzustellen und die Zusammenarbeit und die Verzahnung der ersten beiden Phasen bei der Förderung der medienpädagogischen Kompetenzbereiche sollte verbessert werden. Dabei ist Voraussetzung, dass die lehrkräftebildenden Universitäten und Pädagogischen Hochschulen und die Seminare bzw. Seminarschulen der zweiten Phase selbst über eine geeignete Ausstattung sowie die erforderlichen Kompetenzen des Lehrpersonals verfügen.

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10. Geschützte informelle Bildungsräume ausbauen

Für das Gelingen einer Digitalen Bildung im Grundschulalter sind geschützte informelle Lernräume hilfreich, in denen für Lehrkräfte, Kinder und deren Eltern Mediatheken mit digitalen Schulbüchern und Erklärfilmen (in verschieden Sprache bzw. mit Übersetzungsmöglichkeit), Übungs- und zusätzliche Vertiefungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Dies könnte im Rahmen einer Bildungs-Cloud oder Schul-Cloud auf Landes- oder Bundesebene realisiert werden. Denkbar und wünschenswert wäre auch, dass hier eine tutorielle Unterstützung ermöglicht wird.

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11. Abstimmung zwischen Ministerien sowie Schuladministration und Sachaufwandsträger verbessern

Schulleitungen von Grundschulen berichten von unterschiedlichen Vorgaben durch Ministerien und Sachaufwandsträgern. Die diversen Zuständigkeiten bei den Vorgaben zu Bildungszielen einerseits und bei der Bereitstellung der Ausstattung der Schulen andererseits, werden als problematisch wahrgenommen. So formulieren die kommunalen Sachaufwandsträger eigene finanzielle Rahmenbedingungen und legen Ausstattungsstrategien fest. Zugleich äußern die Ministerien Zielvorstellungen, die mit den Plänen der Sachaufwandsträger zeitlich und/oder hinsichtlich der nötigen Ausstattung nicht abgestimmt scheinen. Die Schulleitungen sitzen hier zum Teil „zwischen den Stühlen“ und wünschen sich mehr Kooperation und bessere Kommunikation. Dabei werden auch die unterschiedlichen Zuständigkeiten und Rollen auf der Ebene der Schuladministration angesprochen.

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12. Digitale und medienpädagogische Kompetenzen der Grundschullehrkräfte durch Fortbildung ausbauen

  • Unterschiedliche Vorkenntnisse berücksichtigen. Lehrkräfte benötigen nicht nur digitale Kompetenzen, sondern auch medienpädagogische Kompetenzen, um digitale Grundbildung angemessen umsetzen zu können*. Aufgrund der Heterogenität der vorhandenen Kompetenzen bei Grundschullehrkräften sind Fortbildungsangebote nötig, welche die unterschiedlichen Kompetenzniveaus der Lehrkräfte berücksichtigen bzw. in den Ankündigungen ausweisen und ansprechen. Während für Lehrkräfte mit fortgeschrittenen Kompetenzniveaus auch digitale Fortbildungsformate in Frage kommen, sind für Lehrkräfte mit niedrigeren Niveaus Präsenzveranstaltungen die erste Wahl, um in der direkten Auseinandersetzung mit digitalen Medien und im Austausch darüber eventuell vorhandene Hürden und Ängste abzubauen.
  • Digitale Potenziale vielfältig nutzen. Die Vielfalt der Einsatzszenarien, die schon mit einfachen digitalen Anwendungen möglich werden, muss in Fortbildungen aufgezeigt werden. Statt voraussetzungsvolle und komplexe neue technische Entwicklungen in den Vordergrund zu rücken, sollten Fortbildungsangebote für die Grundschule verstärkt Unterrichtsszenarien vorstellen, in denen einfache bzw. bekannte Anwendungen kreativ genutzt werden.
  • SchilFs zur Fortschreibung und Umsetzung der Medienkonzepte verstetigen. Bezogen auf die unterschiedlichen Medienkonzepte der konkreten Schulen und ihren Besonderheiten bei der Medienausstattung kommt schulinternen Lehrkräftefortbildungen (SchilFs) ein hoher Stellenwert zu, da besonders die niedrigschwellige kollegiale Unterstützung als sehr hilfreich angesehen wird.
  • Nutzen digitaler Medien für Grundschullehrkräfte umfassend hinsichtlich unterschiedlicher beruflicher Kontexte betrachten. Bestehende Angebote zur Stärkung der Medienkompetenz von Lehrkräften sollten möglichst ganzheitlich die Bedarfe und den Nutzen digitaler Medien (Nutzen für Vor- und Nachbereitung, Kommunikation mit Eltern und anderen Lehrkräften im Kollegium und darüber hinaus) in den Blick nehmen. Von manchen Grundschullehrkräften wird die Nutzung digitaler Medien als neue, zusätzliche Belastung wahrgenommen. Fortbildungsangebote sollten (auch) vermitteln, welche Potenziale zur Entlastung und für positive Erfahrungen digitale Medien bieten.

*Digitale Kompetenzen beziehen sich auf den kompetenten Umgang mit digitalen Medien und beinhalten anwendungsbezogene wie auch reflexive Fähigkeiten. Medienpädagogische Kompetenzen beziehen darüber hinaus didaktische Fähigkeiten und Strategien ein, um Kinder in der Entwicklung eines souveränen und verantwortungsbewussten Medienumgangs zu unterstützen.

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13. Schulübergreifende Learning Communities und Sharing etablieren

Bislang wenig genutzt, aber vielversprechend, ist die Entwicklung von digitalgestützten Learning Communities, bei denen schulübergreifend Lehrkräfte der gleichen Jahrgangsstufen und/oder Fächern gemeinsam Unterricht entwickeln. Dabei werden Möglichkeiten des gemeinsamen Sharings genutzt. Zumindest in der Initiationsphase sollten solche Initiativen unterstützt werden.

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Media

Eine arbeitsteilige Unterrichtsvorbereitung/ Unterrichtsentwicklung ist bereits innerhalb eines Schulkollegiums mit erheblichem Aufwand verbunden. Häufig lohnt sich dieser Aufwand, allerdings auch aufgrund von positiven Nebeneffekten innerhalb des Kollegiums, z. B. der besseren Zusammenarbeit in anderen Bereichen des Lehrerberufes. Von einer digitalen schulübergreifenden Zusammenarbeit im Bereich der Unterrichtsentwicklung erwarte ich, dass sie sich aufgrund des geringen Bezuges der Lehrkräfte zueinander in den meisten Fällen zu einer Austauschplattform für Unterrichtsmaterialien entwickelt. Davon stehen jedoch bereits zahlreiche Modelle zur Verfügung. (Expert*in auf schuladministrativer Ebene)

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Pädagogisch-erzieherisches Handeln

Digitale Grundbildung pädagogisch-erzieherisch ausgestalten

14. Digitale Grundbildung weiter ausdifferenzieren und fortschreiben

In der Grundschule spielen alters- bzw. entwicklungsgerechte Methoden eine besonders wichtige Rolle, da sich in der Zeit von der ersten bis zur vierten bzw. sechsten Jahrgangsstufe die Kompetenzen und Interessen der Schüler*innen stark verändern. Dazu kommt, dass sich die digitalen Medienwelten und die Mediensozialisation der Kinder aktuell schnell wandeln. Noch stärker als in anderen Schularten sind deshalb die unterschiedlichen Entwicklungsphasen zu berücksichtigen. Deshalb ist es wichtig, die Kompetenzbereiche für eine Bildung in einer digitalen Welt für die unterschiedlichen Jahrgangsstufen alters- und entwicklungsgemäß auszudifferenzieren und grundschulspezifische Konzepte einer Digitalen Bildung (weiter) zu entwickeln.

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15. Potenziale zur Individualisierung nutzen

Digitale Medien bieten ein hohes Potenzial zur Individualisierung von Lernprozessen – über die Diagnose des Lernstands, die Gestaltung digitalgestützter Übungen, die Lernfortschrittskontrolle bzw. Feedback und eine digital flankierte Evaluation. Die Grundschulen nutzen diese Möglichkeiten noch wenig und könnten mit Unterstützung von Expert*innen – auch aus Pädagogischen Hochschulen und Universitäten – Potenziale besser ausschöpfen. 

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Media

Der These ist aus meiner Sicht grundsätzlich nichts entegegenzusetzen. Doch erscheint es so, als ob hier häufig auf notwednige Hilfe von außen verwiesen wird. In Zeiten von selbstverwalteten bzw. eigenverantwortlichen Schulen gehört es zu den Pflichten der Schule, Schulentwicklung hinsichtlich der eigenen Schwerpunktsetzung und gesellschaftlich-politischer Entwicklungen voranzutreiben. Die in der These beschriebenen digitalen Angebote sind zahlreich bereits verfügbar. Warum sollten Schulen bzw. Lehrkräfte diese nicht nutzen? Die Forderung nach externen Experten u.a. von Hochschulen und Universitäten wird im konkreten Fall nur in Modellen und Projekten für Einzelschulen umsetzbar sein. Ergebnisse von Studien und Fachartikelm stehen jedoch zur Verfügung und können von Schulen genutzt werden. (Expert*in auf schuladministrativer Ebene)

Springfield

Die Idee an sich ist hier gut, allerdings „schwammig“ formuliert. Wie genau soll dies aussehen? Wer finanziert? Generell gibt es solche Angebote bereits, es kann sehr gut sein, dass das Wissen darüber bei den Lehrkräften allerdings nicht da ist. Hier wäre es wichtig dieses Wissen breit zu streuen. (pädagogische Fachkraft)

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16. Einfache Anwendungen in den Vordergrund stellen

Für die digitale Grundbildung an Grundschulen haben intuitiv bedienbare Endgeräte besondere Bedeutung, da bei Grundschulkindern, insbesondere der Jahrgangsstufen eins und zwei, weniger digitale Kompetenzen als bei älteren Kindern vorausgesetzt werden können und auch die Lese- und Schreibkompetenzen noch nicht weit entwickelt sind. Auch bei konkreten Anwendungen, Medienprojekten und Lernszenarien stehen einfachere Lösungen, die gleichzeitig Raum für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und Kreativität bieten, im Vordergrund. Eine Auswahl an Best-Practice-Beispielen und Links ist hier zusammengestellt. Die im Sozialisationsprozess erworbenen Mediengewohnheiten sind für den Zugang zu digitalen Lernmöglichkeiten bedeutsam und sollten deshalb gezielt zu einer bildungsorientierten Mediennutzung weiterentwickelt werden.

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17. Bezug zur Lehrkraft durch digitale Medien nicht schwächen sondern unterstützen

Spezifisch für die Grundschule ist u. a. die starke persönliche Bindung der Kinder an die Lehrkraft. Die Kinder orientieren sich in ihrem Lernverhalten an den Erwartungen der Lehrkraft. Während den Lockdownphasen bearbeiteten die Schüler*innen bereitwilliger Aufgabenstellungen, die von „ihrer“ Lehrkraft bereitgestellt wurden, als Aufgaben, die von fremden Personen erstellt worden sind. Der Einsatz digitaler Medien in der Grundschule sollte die Kommunikation mit der Lehrkraft nicht ersetzen sondern unterstützen. Deshalb sollte beim Einsatz digitaler Medien in den Grundschulen besonders auf deren Adaptierbarkeit und Personalisierung durch die Lehrkraft Wert gelegt werden. 

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Media

Das ist aus meiner Sicht ein hoher Anspruch an digitale Lehr- und Lernmittel. Er wird in Teilen erfüllt werden können. Doch dort, wo er nicht geleistet werden kann, sollte die etsprechende Anwednung nicht unmittelbar aussortiert werden. Die jeweilige Lehrkraft steht in der Verantwortung, bei der Medien- und Methodenauswahl zu entscheiden, was gewinnbringend in den Unterricht integriert werden kann. P.S.: Analoge Schulbücher sind im in der These verwendeten Sinne weder adaptierbar noch personalisierbar. Dennoch lassen Sie sich, je nach Entscheidung der Lehrkraft mal ausgezeichnet in den Unterricht integrieren und an anderer Stelle wiederum eher nicht. (Expert*in auf schuladministrativer Ebene)

Springfield

Ein sehr wichtiger Punkt! Gerade wenn ich an die eigene Schulzeit zurück denke, kann ich hier zustimmen. GrundschülerInnen machen viel, um der Lehrkraft zu gefallen. Dies ist nicht unbedingt negativ und kann auch gut genutzt werden. Bspw. mit digitalen Belohnungssystemen, bei denen man Sterne, Gifs, Sticker o.Ä. erhält. Dies kann ein zusätzlicher Ansporn für die Kinder sein. (pädagogische Fachkraft)

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18. Verantwortlichkeit für die Schul- und Unterrichtsentwicklung bei den Lehrkräften belassen

Eine gute digitale Infrastruktur an den Schulen ist eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für die Ermöglichung einer digitalen Grundbildung. Die Umsetzung digitaler Grundbildung ist auch abhängig von den Kompetenzen der Lehrkräfte, ihrer Motivation und ihrer Offenheit gegenüber dem Einsatz digitaler Technologien. Wichtig ist dabei jedoch, dass Lehrkräfte für die Schul– und Unterrichtsentwicklung verantwortlich bleiben und vermieden wird, dass der Unterricht von der Ausstattung bestimmt wird, die ein Schulträger ausgewählt hat.

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Maria

Motivation und Offenheit der Lehrkräfte gegenüber dem Einsatz digitaler Technologien kann und sollte in Zukunft nicht mehr in Abhängigkeit bei der Vermittlung von Medienkompetenz im Rahmen einer digitalen Grundausbildung der Lernenden stehen. Schule muss sich bewegen und das schnell! Neue Lernkonzepte und Methoden, die Medienkompetenzerwerb mit einbeziehen – angelehnt auch an den Lebenswelten der jungen Menschen – sollten, wenn es sein muss auch im Top-Down-Verfahren den Lehrkräften gegenüber, realisiert werden. Junge Menschen tragen ab der fünften Klasse alle einen Computer mit sich rum. BYOD in der Schule – auch ein Mittel, dass viel zu sehr unterschätzt bzw. genutzt wird. Klar nicht einfach – Datenschutz etc. – aber wenn man will, kann das auch gehändelt werden.

Springfield

Ich schließe mich Maria an und denke, dass gerade bei älteren Lehrkräften, die vielleicht weniger digitale Grundkompetenzen haben, hier dringender Aufholbedarf ist. Lehrkräfte sollten hier unbedingt unterstützt und auch geschult werden, wie Sie hier neue Lernkonzepte und Methoden mit und über digitale Medien in den Unterricht mit einbeziehen können. (pädagogische Fachkraft)

mama2012

Möglichkeiten aufzeigen und Potenziale nutzbar machen und dabei von der Pädagogik und nicht der technischen Ausstattung denken – finde ich grundsätzlich gut. Manchmal können aber neue Wege und Ideen durch neue Technik entstehen. Vielleicht hier auch den Raum (und die Zeit) geben, um sich gemeinsam an einem Konzept versuchen zu können. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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19. Motivierende Aspekte des digitalen Lernens pädagogisch nutzen

Trotz unterschiedlicher Ausgangslagen bei der vorhandenen Medienkompetenz und Mediengewohnheiten, zeigen Kinder eine große Offenheit und Neugierde für digitale Medien. Grundschulkinder sind vor allem dann motiviert, sich mit digitalen Bildungsangeboten zu befassen, wenn diese eine spielerische und/oder kreative Auseinandersetzung ermöglichen. Solche Lernapps mit kreativen oder Spielelementen können als freiwillige Zusatzangebote die Lernprozesse unterstützen (sollten aber andere Übungsaufgaben nicht ersetzen). Beim Einsatz kreativer und spielerischer Elemente sind eine klare Anleitung und Begleitung durch die Lehrkräfte wichtig, die auch an die Eltern kommuniziert werden müssen (z. B. zuvor Regeln mit den Kindern festlegen, an die sich alle halten müssen). Auch muss sichergestellt werden, dass ein Bezug zu den Lerninhalten vorhanden ist. Mit dem Ziel, den Kompetenzbereich Analysieren und Reflektieren zu fördern, ist auch die Reflexion von Belohnungssystemen wichtig, die in vielen Lernapps und Spielen enthalten sind. 

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mama2012

Meint digitales Lernen immer einen spielerischen Umgang? Oder gibt es nicht auch andere Wege (z.B. bei einer Recherche eines Themas), die nicht Spielen implizieren? Ich finde es schon wichtig, auch mitzubekommen, dass digitale Medien mehr sind als nur ein Spielzeug. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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20. Potenziale digitaler sozialer Bildungsräume ausloten

Die Grundschule wird von den Kindern als Ort sozialer Interaktion – auch mit ihren Peers – wahrgenommen. Das Bedürfnis nach sozialer Interaktion konnte im Rahmen von Online-Settings nicht befriedigt werden. Bei den Tendenzen zur Individualisierung von Lernprozessen dürfen soziale Lernformen bzw. soziales Lernen nicht vernachlässigt werden. So sollten beim Einsatz von Tablets & Co. insbesondere soziale Lernformen genutzt werden, bei denen die Schüler*innen sich gegenseitig stützen und grundlegende Niveaus der digitalen Kompetenzen erreichen. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass in Zukunft auch an Grundschulen digitale Räume, die außerhalb der Unterrichtszeit, z. B. im Kontext einer Bildungs-Cloud eingesetzt werden, als zusätzlicher Sozialraum an Bedeutung gewinnen werden. Hier ist zu evaluieren, inwiefern diese Potentiale schon in der Grundschule genutzt werden können.   

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Tine76

Eher für ältere Schüler? (Sonstiges)

mama2012

Aus der Erfahrung, was in der Pandemie auf Teams an Nachrichten zwischen den Kindern ausgetauscht wurde, finde ich es wichtig, hier auch Medienkompetenz bei den Kindern zum sozialen Umgang miteinander digital zu fördern. (Elternteil/Erziehungsberechtige*r)

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